Lebensgemeinschaften für Menschen
mit und ohne geistige Behinderungen

Debora Wolf war in der Arche Brecon in Wales/Großbritannien

Angenommen und zu Hause wie in einer Familie

Debora Wolf lebte 2015/16 ein Jahr in der Arche-Gemeinschaft in Brecon, Wales. Die heute 22-Jährige hat in der Arche erlebt, sich verstanden zu fühlen, auch in Zeiten, in denen sie selbst sich schwach fühlte. Nicht zuletzt hat sie die Zeit in Wales auch in ihrem Berufswunsch geprägt.

 

Ich war von August 2015 bis August 2016 in der Arche in Brecon, einer Kleinstadt in Wales, tätig.

In dieser Arche-Gemeinschaft leben sechs Menschen mit einer geistigen Behinderung, wobei einer von ihnen seine eigene angrenzende Wohnung hat. Glasfryn, der Name des Hauses, bietet außerdem Platz für sechs Live-In-Assistants. Ich war eine dieser Live-In-Assistants.

 

Jeder Mensch hat etwas zu geben

Wenn ich an meine Zeit in Glasfryn denke, habe ich immer ein Gefühl des Zuhause-Seins. Man lebt wie eine Familie zusammen und wird so angenommen, wie man ist. Seitdem ich von dort weggezogen bin, war ich schon zweimal zu Besuch in Glasfryn. Jedes Mal war es, als wäre ich nie weggewesen. Ich hatte das Gefühl, dass ich immer noch Teil dieser Familie bin.

Während meiner Zeit in der Arche durfte ich lernen, dass jeder Mensch etwas zu geben hat – egal wie schwach er oder sie auf den ersten Blick erscheinen mag. Mich hat bewegt, dass es darum geht, einander zu dienen und Probleme als Gemeinschaft zu tragen.

Natürlich gab es aber auch schwere Zeiten für mich. Zum Beispiel fiel mir manchmal schwer, dass man immer für jeden erreichbar war und es nicht leicht war, sich Zeit für sich selbst zu nehmen.

 

Die eigenen Stärken und Schwächen herausfinden

Meine Zeit in Glasfryn hat mir geholfen, herauszufinden, wer ich selbst bin, welche Stärken und Schwächen ich habe. Ich durfte auch lernen, aus mir herauszugehen und auf andere Menschen zuzugehen. Das ist mir schwergefallen, weil ich schon immer ein eher schüchterner Mensch war.

Das wohl schönste an meiner Zeit in der Arche war, wie die Bewohnerinnen und Bewohner mir zunehmend vertraut haben und wie wir Beziehungen zueinander aufbauen konnten. Sie sind mir zu meiner zweiten Familie geworden. Ich habe mich verstanden gefühlt, als ich mich schwach fühlte.

 

Prägende Zeit für meinen Berufswunsch

Heute mache ich eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin bei der Lebenshilfe. Mir ist durch meine Zeit in der Arche bewusst geworden, dass ich Menschen mit einer geistigen Behinderung im Alltag begleiten möchte, indem ich als Fachkraft in der Behindertenhilfe arbeite.

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