Lebensgemeinschaften für Menschen
mit und ohne geistige Behinderungen

Langsame Rückkehr zur Normalität

Wie die Archen in Deutschland die Corona-Krise überstanden haben

Die Archen in Deutschland haben die Zeit der strikten Beschränkungen während der Corona-Krise gut überstanden. „Fast getraue ich mich nicht, es zu sagen, aber es geht uns tatsächlich blendend“, teilt Gertrud Nicola, Leiterin der Arche Tecklenburg, mit. Auch wenn für alle Häuser ein Besuchsverbot galt und Bewohner/-innen auch nicht ihre Eltern besuchen durften, blieb die Stimmung offenbar gut. „Die Entschleunigung, das intensive Leben mit der jeweiligen Hausgemeinschaft, zwischendurch mal ein schöner Ausflug“ hätten allen gutgetan, so beschreibt Bianca Berger, die Leiterin der Arche Landsberg, die Corona-Zeit in ihrer Gemeinschaft. Doch die Begegnungen mit anderen haben die meisten Arche-Mitglieder sehr vermisst. Selbst Besuche zwischen den Arche-Häusern waren ja nicht erlaubt. Das Einhalten des Abstandsgebots und das Tragen von Mundschutz, den Assistent/-innen bei allen Pflegetätigkeiten und in der Küche nutzen müssen, macht das Leben anstrengend. Und manchen macht „Corona“ auch Angst – um die eigene Gesundheit, das eigene Leben, das Wohlergehen der eigenen Familie oder der Mitmenschen nah und fern.

Die ersten Arche-Mitglieder dürfen zurück in die Werkstatt

Nach zwei Monaten „Shutdown“ freuen sich viele nun auch, dass die Werkstätten für behinderte Menschen nach und nach wieder ihre Türen öffnen. Die Arche Tecklenburg hatte für ihre Bewohner/-innen eine Art Heimarbeit organsiert, nun können die ersten wieder in ihre Werkstatt gehen. Die Ravensburger Arche hatte für ihre Bewohnerin Nevin Werkstattarbeiten im Haus organisiert, weil ihr die Werkstattpause besonders schwer fiel. Doch als Nevin ab Anfang Juni wieder in die „richtige“ Werkstatt gehen durfte, war sie sehr froh. In Baden-Württemberg ist das aber noch eine Ausnahme, erst ab Mitte Juni sollen die Werkstätten dort teilweise wieder öffnen.

Besuche sind in Tecklenburg ab Ende Mai wieder möglich, in Ravensburg endet das Besuchsverbot erst mit dem 15. Juni. Immerhin dürfen auch dort Bewohner/-innen schon ihre Eltern besuchen. Bei allem gelten weiterhin die vorgeschriebenen Hygieneregeln.

Entdecken, was wirklich wichtig ist

Manche Erfahrungen der Corona-Zeit dürften nachwirken. Bianca Berger resümiert: „Wenn nicht jetzt Dankbarkeit empfinden, wann dann? Wenn nicht jetzt Zeit und Raum ist, die Schönheit des Lebens zu sehen und das, was wirklich wichtig ist, dann wissen wir es auch nicht.“ Passend zum Frühling war also viel Zeit, um den Garten zu pflegen, Tomaten, Kürbis und Kräuter zu pflanzen oder – in Ravensburg – den Schuppen aufzuräumen. Andere Bewohner/-innen arbeiten verstärkt in der Küche mit, bastelten Dekorationen oder bemalten T-Shirt. Aber jetzt darf man auch wieder mal ins Eiscafé – und das freut manche Arche-Bewohnerin und manchen Arche-Bewohner sehr.

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